"Het Zwin"-Naturschutzgebiet: Von Cadzand-Bad aus erkunden

Das „Het Zwin“ im niederländisch-belgischen Grenzgebiet bei Cadzand-Bad, Knokke-Heist und Retranchement ist in doppelter Hinsicht reich: Reich an Geschichte, reich an Natur. Im 11. und 12. Jahrhundert entstand durch Ansteigen des Meeresspiegels eine vier Kilometer breite Rinne, die weit in das Land hineinreichte. Städte wie Damme, Aardenburg, Sluis und St. Anna ter Muiden erlebten durch die dadurch mögliche Schifffahrt eine wirtschaftliche Blüte – jedoch nur von kurzer Dauer, denn der Meeresarm versandete zunehmend. Im Achtzigjährigen Krieg (1568 – 1648) bildete „Het Zwin“ die Frontlinie zwischen Holländern und Spaniern.

Natur pur im Niemandsland zwischen
Cadzand-Bad und Knokke-Heist

Heute stellt das Gebiet die natürliche Grenze zwischen Belgien und den Niederlanden dar – und ist ein besonderes Naturschutzgebiet. Denn „Het Zwin“ oder „t’Zwin“ ist eine biosphärisch besonders interessante Region – zwei Mal am Tag strömen bei Flut grosse Mengen Meerwasser in das Gebiet und überfluten das Land. Das salzhaltige Nordseewasser sorgt für in Europa einmalige Naturbedingungen und schafft ein ursprüngliches Biotop aus Schlick und Salzwiesen. Das „Het Zwin“ ist deshalb der ideale Lebensraum für Würmer, Schnecken, Muscheln und anderes Getier, die die Lebensgrundlage wiederum für die unterschiedlichsten Vögel sind. Deswegen sind die Salzwiesen des Zwin auch ein wichtiges Brutgebiet für Enten, Austernfischer, Säbelschnabler und natürlich auch die an der Küste allgegenwärtigen Möwen. Eine Heimat haben hier vor allem auch die Störche gefunden – häufig sieht man die weiß-schwarzen Adebare über dem Zwin, dem Strand und dem Hinterland ihre Flugbahnen ziehen, auf Nahrungssuche durch die Wiesen waten, auf Laternpfählen sitzen oder in Nestern brüten.

Tiere, die fast immer im „Het Zwin“ leben

  • der Kormoran (Phalacrocorax carbo)
  • der Storch (Ciconia ciconia)
  • der Brachvogel (Numenius arquata)
  • der Austernfischer (Haematopus ostralegus)
  • der Rotschenkel (Tringa totanus)
  • die Graugans (Anser anser)
  • der Seidenreiher (Egretta garzetta)
  • die Lachmöwe (Chroicocephalus philadelphia synonym: Larus Philadelphia)
  • der Turmfalke (Falco tinnunculus)

 


„Het Zwin“ bei Cadzand-Bad:
Internationaler Flughafen der Störche

„Het Zwin“ wird deshalb auch häufig als „internationaler Flughafen für Zugvögel“ bezeichnet. Der größte Teil des 158 Hektar großen Naturschutzgebietes „Het Zwin“ liegt mit 125 Hektar auf belgischem Staatsgebiet. Sowohl von niederländischer Seite in Cadzand-Bad wie von belgischer Seite in Knokke-Heist wird das Naturschutzgebiet „Het Zwin“ gepflegt, geschützt und ist besuchbar. Auf der niederländischen Seite informiert eine unbemannte Besucherstation in der Nähe des „Zomerdorp Het Zwin“ am südwestlichen Ortsausgang von Cadzand-Bad Interessierte; von hier gehen auch Führungen im Sommer durch das Zwin-Gebiet. Auf belgischer Seite erschliesst der „Natuurpark Zwin“ bei Knokke-Heist mit einem vielfältigen Erlebnisparcour, einem modernen Besucherzentrum und regelmässigen Führungen naturinteressierten Urlaubern die Fauna und Flora des „Het Zwin“.

„Het Zwin“ zwischen Knokke-Heist und Cadzand-Bad in Veränderung

Hinweisschilder Baumassnahmen Het Zwin
Erweiterung des Het Zwin-Naturschutzgebietes

Zwischen 2016 und 2019 wird das „Het Zwin“-Naturschutzgebiet vor allem von belgischer Seite auf rund 350 Hektar erweitert; insgesamt werden dabei 12,7 Millionen Euro investiert. Zum einen zur Sicherung der Küste gegen Sturmflut bzw. steigendes Meeresniveau, zum anderen um die Versandung und Versalzung des Zwin zu verhindern, die das Brutgebiet von Vögeln und die Fauna und Flora auf Dauer zerstört. Aktuelle News zum Stand: …weiter…

 


Bevorstehende Veranstaltungen
„Het Zwin“-Naturreservat

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Anfahrt & Karte


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